Espressomühle und Mahlgrad richtig einstellen
Damit aus deiner schönen Espressomaschine auch ein überzeugender Espresso rauskommt, ist der sogenannte Mahlgrad des Kaffees eine wichtige Stellschraube. Ist der Mahlgrad falsch, kann auch die beste Espressomaschine nichts mehr retten. Ich zeige dir in diesem Artikel, wie du deine Kaffeemühle richtig einstellst.
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Der perfekte Espresso - diese Parameter sollten stimmen
Für einen leckeren Espresso, müssen viele verschiedene Faktoren erfüllt sein. Neben der richtigen Wassertemperatur von ca. 90°C, dem richtigen Druck von ca. 9,5 bar und natürlich den richtigen Kaffeebohnen spielt vor allem die Einstellung der Kaffeemühle eine gewichtige Rolle. Folgende Faktoren solltest du im Auge haben:
Die richtige Kaffeemenge im Siebträger
Für einen einfachen Espresso sollten 7-9g Kaffeemehl in deinem Siebträger landen. Die Menge variiert je nach Espressosorte ein wenig und kann auch an deinen Geschmack angepasst werden.
Siebträger warm und trocken?
Damit der Kaffee nicht zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist und sich gut entfalten kann, sollte dein Siebträger vorgewärmt sein. Das ist er in der Regel, wenn du deinen Siebträger in der Maschine eingespannt lässt, bis du ihn benötigst.
Wische den Siebträger kurz vor der Benutzung nochmal mit einem Mikrofasertuch trocken, damit die Geschmackspartikel optimal mischen können. Das wird auch im Video weiter unten nochmals erklärt.
Was ist der richtige Mahlgrad?
Damit der Espresso gut durchlaufen kann, darf er nicht zu fein oder zu grob gemahlen sein.
Eine zu feine Einstellung resultiert in einem bitteren Espresso, der eine dunkle Crema aufweist und teilweise auch verbrannt schmecken kann. Man spricht von einer Überextraktion.
Eine zu grobe Einstellung hingegen lässt das Wasser zu schnell durch das Kaffeepulver rauschen und es landet nur wenig Geschmack in der Tasse. Man spricht hier von einer Unterextraktion.
Unser Ziel beim richtigen Mahlgrad ist die goldene Mitte zwischen den beiden Extremen zu finden. Goldene Mitte bedeutet in diesem Fall in Zahlen ausgedrückt:
Eine Extraktionsdauer von 25-30 Sekunden bis 25ml in der Espressotasse gelandet sind. Die Crema sollte stabil und haselnussbraun sein. Der Espresso darf am Anfang ruhig ein wenig tröpfeln, sollte jedoch relativ schnell in einen durchgehenden, mauseschwanz-artigen Strahl übergehen. Am Ende des Bezugs wird der Strahl dann blond. Das ist das Zeichen, dass der Bezug beendet werden sollte.
Wie finde ich den richtigen Mahlgrad?
Wenn deine Mühle nicht richtig eingestellt ist, kannst du folgendermaßen vorgehen.
Schritt 1 Stelle deine Mühle so ein, dass das Kaffeepulver deutlich feiner ist als gewöhnlicher Filterkaffee. Man sollte die einzelnen Partikel nur beim genaueren Hinsehen noch erkennen können.
Schritt 2 Nun 8g in den Siebträger oder einen Messbecher (falls du die exakte Menge noch abwiegen möchtest) mahlen. Hierfür eignet sich beispielsweise eine Feinwaage.
Schritt 3 Kaffeemehl mit solidem Druck tampern. Um immer mit dem gleichen Druck zu tampern, empfiehlt sich ein dynamometrischer Tamper.
Schritt 4 Siebträger einspannen und Messbecher unter den Siebträger stellen.
Schritt 5 Nun den Bezug starten. Nun 25 Sekunden warten und danach den Bezug beenden.
Schritt 6 Jetzt ist die gelandete Kaffeemenge im Messbecher entscheidend. Ist weniger Espresso als 25 ml im Becher, kann der Mahlgrad gröber gestellt werden. Ist mehr als 25ml im Messbecher, sollte der Mahlgrad feiner gestellt werden
Die Schritte 2-6 so lange wiederholen, bis die Menge im Messbecher passt.
Barista-Tipp: Immer nur einen Parameter ändern
Es ist bei der Suche nach dem perfekten Espresso immer von Vorteil, wenn man nur einen Parameter kontrolliert ändert. Die restlichen Parameter sollten unverändert bleiben. So kann man sich schrittweise dem perfekten Espresso nähern. Beispiel: Man ändert den Mahlgrad, aber man tampert immer mit dem gleichen Druck. Hierfür eignen sich besonders bei Anfängern auch druckregulierende Tamper. Eine gute Investition, wenn man das Gefühl noch nicht in der Hand hat oder mehrere Personen die Maschine bedienen können sollen.
So sieht ein perfekter Bezug aus
Damit du das Gefühl für einen guten Espressobezug bekommst, schau dir am Besten kurz dieses Video an.
Diese Espressomühlen sind empfehlenswert
Damit du die Schritte aus der obigen Anleitung auch zuhause durchführen kannst, sollte deine Mühle ausreichend fein und am besten stufenlos einstellbar sein. Welche Mühlen empfehlenswert sind, erfährst du in meinem Artikel Espressomühlen für Einsteiger.
Fazit
Den richtigen Mahlgrad zu finden ist kein Hexenwerk und wenn du die obige Schritt-für-Schritt Anleitung befolgst, steht auch dir die leckere Welt des Espressos offen.
Auch wenn die obige Definition relativ wenig Spielraum lässt, entscheidet am Ende immer noch dein Geschmack, wie du den Mahlgrad und die sonstigen Parameter einstellst.
Experimentiere ruhig ein wenig mit den verschiedenen Parametern und lerne den Zusammenhang zwischen Einstellung und dem Geschmack in der Tasse. Mit der Zeit wirst du automatisch ein Gefühl für die richtigen Einstellungen und Mengen bekommen. Und bis dorthin hilft dir die obige Schritt-für-Schritt-Anleitung hoffentlich weiter.
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