8 Tipps für besseren Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten
Kaffeeautomaten sind unter anderem wegen ihrer Vielseitigkeit beliebt. Von Espresso zu klassischem Kaffee Crema bis hin zum Cappuccino, auf Knopfdruck gibt es den Lieblingskaffee ganz wie von deinem Lieblingsbarista. Zumindest lautet so das Herstellerversprechen. Nicht immer gestaltet sich die Umsetzung so einfach. Wie zaubert man wirklich guten Kaffee aus dem Vollautomaten? Was bedeutet guter Kaffee überhaupt? Die folgenden Tipps für deinen Kaffeevollautomat schaffen hier Abhilfe.
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Was bedeutet guter Kaffee eigentlich?
Guter Kaffee heißt für die einen, dass eine schöne Schicht Crema auf der Tasse schwimmt. Andere meinen damit, dass der Kaffee nicht bitter schmeckt. Vielleicht bedeutet es für dich auch einfach, dass du eine schöne Tasse Kaffee auf Knopfdruck aus Bohnen bekommst?
Ein echter Barista würde aber meinen, dass es bei gutem Kaffee schlichtweg darum geht, das aus den Bohnen oder dem Pulver herauszuholen, was man braucht. Alle Stoffe, die den Geschmack tragen, sollten so gut es geht herausgeholt werden und alles, was den Kaffee bitter macht, sollte im Pulver zurückbleiben. Wer diese Regel einhält, bekommt garantiert keinen bitteren, sauren oder zu starken Kaffee.
Nun ist es beim Vollautomaten so, dass dieser ein Automat ist, was bedeutet: Der Großteil des Vorgangs passiert automatisch, also ohne dein Zutun. Darum ist es wichtig zu wissen, was genau passiert und welche Teile man beeinflussen kann.
Was ist für guten Kaffee nötig?
Die erste wichtige Zutat für guten Kaffee ist natürlich gutes Kaffeepulver bzw. gute Bohnen. Ohne die richtige Grundlage kannst du kein leckeres Getränk zaubern. Davon abgesehen gibt es aber noch einige andere Faktoren, die Einfluss auf die Qualität deines Kaffees aus dem Vollautomaten haben:
- der richtige Kaffee
- der richtige Mahlgrad
- richtige Dosierung und Intensität
- Wassermenge pro Getränk
- Reinigung des Automaten
- die richtige Milch bzw. pflanzliche Drinks
- das richtige Wasser
- richtige Lagerung
Die richtige Auswahl für den Vollautomaten
Arabica- und Robusta-Bohnen sind die erste Wahl für den Kaffeevollautomaten. Sie sollten eine Medium-Rösttiefe haben und schonend im Trommelröstverfahren geröstet sein. Du solltest auf die folgenden Faktoren achten, wenn du deinen Kaffee auswählst:
- Art der Röstung
- passende Rösttiefe
- Anteil von Robusta
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Warum die Art der Röstung eine Rolle spielt
Wenn dein Kaffee aus dem Vollautomaten richtig gut schmecken soll, dann kaufe Kaffeebohnen, die im Trommelverfahren geröstet wurden. Hier röstet man die Bohnen bei nicht mehr als bei 200 Grad Celsius, dafür aber lang (ca. 15-20 Minuten). Das ist schonend und gut für die Bohnen. Große Industrieanlagen erhitzen diese oft auf bis zu 600 Grad Celsius. Durch die schonende Röstung ist der Kaffee grundsätzlich säureärmer und auch weniger bitter. Sein Aroma kann er auch besser entfalten.
Richtige Rösttiefe und Geschmack
Ob ein Kaffee "hell" oder "dunkel" geröstet wird, hängt von der Rösttiefe ab. Die Rohbohne ist zuerst grün und wird im Laufe der Röstung zuerst hellbraun und dann immer dunkelbrauner. Die Rösttiefe wirkt sich erheblich auf den Geschmack aus. Heller gerösteter Kaffee schmeckt meist fruchtig und zitrusartig, dunkle Röstungen zeichnen sich durch nussige und schokoladige Aromen aus. Nimmt die Rösttiefe zu, nehmen damit auch der Anteil an Röstaromen und die Bitterkeit zu.
Für den Vollautomaten sollte der Kaffee nicht zu hell geröstet sein, da sonst die Fruchtnoten durch die niedrigen Brühtemperaturen sauer schmecken können. Zu dunkle Röstungen schmecken aber oft bitter, darum ist eine mittlere Rösttiefe genau richtig.
Wie hoch soll der Anteil an Robusta sein?
Kaffee kommt aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt und bringt individuelle Eigenschaften und Aromen mit. Erfahrene Röster können die Rohkaffees so zusammenstellen, dass eine gute Kombination aus den jeweils positiven Eigenschaften der Bohnenarten entsteht. Arabica- und Robustabohnen haben unterschiedliche Geschmacksausprägungen. Während Arabica eher den Geschmack und die Komplexität in die Tasse bringt, kann Robusta sich bei Milch durchsetzen und den Kaffee intensiv und schokoladig schmecken lassen.
Da dein Kaffeeautomat verschiedene Kaffeespezialitäten kreieren kann und du diese sicher auch ausnutzen möchtest, empfiehlt sich eine gute Mischung mit einem Robusta-Anteil von ca. 30 Prozent. So schmeckt nicht nur der schwarze Kaffee aromatisch, sondern auch die Milchspezialitäten richtig lecker.
Den richtigen Mahlgrad einstellen
Den Mahlgrad richtig einzustellen ist bei einem Kaffeevollautomaten genauso wichtig wie bei allen anderen Methoden. Viele Geräte haben beispielsweise einen Regler, mit welchem du den Grad verändern kannst. Die beste Orientierung ist die Durchlaufzeit eines Espressos. Wie lange braucht dein Vollautomat, um einen Espresso mit ca. 35ml zu brühen? Durchschnittlich sollte dieser Vorgang etwa 10 Sekunden dauern. Bei vielen Maschinen muss man dazu die Einstellungen für den Mahlgrad feiner stellen.
Dabei gilt: Ist der Mahlgrad deines Automaten zu grob eingestellt, wird der Kaffee unterextrahiert. Das heißt, der Vorgang dauert nur 2-3 Sekunden und das Kaffeemehl hat zu wenig Oberfläche bzw. kommt zu kurz mit dem Wasser in Berührung. Die Folge ist ein Espresso, der wässrig und säuerlich schmeckt. Wenn der Kaffee aber zu kräftig und bitter schmeckt, dann musst du den Mahlgrad gröber einstellen. Hier gilt es, sich auf den eignen Geschmack zu verlassen.
Passende Dosierung und Intensität wählen
Bei der Zubereitung von Kaffee und Espresso gibt es gute Faustregeln, die dafür sorgen, dass dein Kaffee optimal extrahiert wird. Doch bei einem Vollautomaten kannst du nicht alles so beeinflussen wie bei einem Siebträger. Wer weiß schon die genaue Grammzahl des Kaffees? Ein Automat bietet bei der Auswahl des Geschmacks oft nur Optionen wie "stark/kräftig" oder "schwach/mild".
Diese Einstellungen sind auch bei jedem Vollautomaten anders, deshalb ist es hier sinnvoll, nur ein paar allgemeine Tipps zu geben. Ein Kaffee Crema wird meist mit einer mittleren Einstellung am besten (zum Beispiel 3 von 5 Bohnen), ein Espresso hingegen profitiert von einer stärkeren Einstellung, damit er intensiver im Geschmack ist (5 von 5 Bohnen).
Wie viel Wasser pro Getränk?
Manche Vollautomaten bieten die Möglichkeit, die Wassermenge für den Kaffee genau einzustellen. Wenn das für dein Modell zutrifft, dann solltest du für einen Espresso 35ml Wasser einstellen. Dasselbe gilt auch für den Cappuccino, ein Kaffee Crema sollte mit 110ml zubereitet werden. Die Auslauftemperatur des Kaffees beträgt 83 Grad bis 86 Grad Celsius, innerhalb des Automaten sind es aber 90 Grad und mehr.
Wenn du bei deinem Automaten die Wassertemperatur verstellen kannst, dann stelle sie auf 95 Grad ein. Diese Temperatur garantiert nämlich die beste Extraktion der Aromen aus der Kaffeebohne. Wenn du gerne eine große Tasse Kaffee haben möchtest, dann solltest du auf keinen Fall den Fehler machen, nur die Wassermenge des Getränks zu erhöhen.
Dadurch wird der Kaffee verwässert und es lösen sich viele Bitterstoffe. Besser ist, gleich zwei Getränke in eine Tasse zu geben oder die Methode für den Americano anzuwenden. Hier gibst du einfach nachträglich heißes Wasser dazu und erhältst so ein größeres Getränk.
Die richtige Reinigung ist alles
Um gleichbleibenden Geschmack zu erhalten ist es wichtig, auf die richtige Hygiene beim Kaffeevollautomaten zu achten. Viele Modelle haben aber schon ein automatisches Reinigungsprogramm bzw. führen dich in einfachen Schritten durch das Programm.
Die erste Regel für Hygiene ist, das frische Wasser nicht zu lange im Wassertank aufzubewahren, sondern es regelmäßig auszuwechseln. Oft reinigt man das Innenleben der Maschine mit einer Reinigungstablette oder einem Entkalker. Im Inneren des Automaten setzen sich mit der Zeit nämlich Rückstände ab, zum Beispiel von Kaffeeölen. Durch Sauerstoff können diese ranzig werden und zu Schimmel führen. Reinigst du deine Maschine nicht häufig genug oder nicht richtig, dann kann sich der Geschmack auf den Kaffee übertragen.
Du solltest auch besonders auf die Reinigung der Teile Wert legen, die mit Milch in Berührung kommen. Viele Maschinenanbieter liefern sogar eine eigene Reinigungslösung für Milchschläuche mit. Ein guter Tipp ist auch, die Abtropfschale nach der Reinigung nicht gleich komplett wieder reinzuschieben. Dazu noch das Fach für die Reinigungstablette offenlassen, dann kann Luft durch die Maschine zirkulieren.
Milch und pflanzliche Drinks – Das gewisse Extra
Wer Milch im Vollautomaten verwenden möchte, sollte auf homogenisierte Milch mit hohem Fettgehalt zurückgreifen. Du solltest auch darauf achten, die Milch nur gut gekühlt zu verwenden, denn viele Vollautomaten erhitzen diese nicht auf eine Zieltemperatur, sondern nach Zielzeit. Ist die Milch schon vorher warm, dann leiden eventuell die Schaumqualität und der Geschmack darunter.
Bei pflanzlichen Drinks gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl. Solltest du noch nicht wissen, welcher Drink dir am besten schmeckt, oder ob du lieber Soja, Hafer oder Nuss magst, dann koste dich einfach einmal durch. Ein guter Tipp für tolle Kaffeegetränke wie Cappuccino ist, die Barista-Editionen der Drinks zu verwenden. Diese lassen sich sehr gut aufschäumen und du hast ein ähnliches Ergebnis wie bei normaler Milch.
Das richtige Wasser?
Es gibt unter den Vollautomaten einige Modelle, die über einen eingebauten Wasserfilter verfügen. Hier ist nur zu beachten, dass man diesen regelmäßig tauschen muss. Sollte das auf dein Modell nicht zutreffen, dann ist es besser, gefiltertes Wasser zu verwenden. Da Kaffee zu 99 % aus Wasser besteht, wird schnell klar, welchen Einfluss das richtige Wasser auf die Qualität und den Geschmack deines Getränkes hat.
TIPP: Aus eigener Erfahrung kann ich dir Purania Wasser ans Herz legen. Das Wasser hat für Kaffee und Espresso nahezu optimale Werte und verlängert das Leben deiner Maschine durch den geringen Kalkgehalt erheblich.
Kaffee korrekt lagern
Ein weiterer wichtiger Punkt, der neben den ganzen Einstellungen gerne vergessen wird: Den Kaffee richtig zu lagern. Wer nicht darauf achtet, riskiert, dass die Aromen des Kaffees innerhalb kürzester Zeit verblassen. Du solltest den Kaffee nicht in ein Gefäß umfüllen, sondern ihn lieber in der Packung lassen. Diese musst du aber möglichst eng und luftdicht verschließen.
Fazit
Kaffeevollautomaten haben den Vorteil der Vielseitigkeit und der automatischen Zubereitung der verschiedenen Kaffeespezialitäten. Das heißt umgekehrt aber auch, dass man die Zubereitung des Kaffees nicht so stark beeinflussen kann, wie bei einer Siebträgermaschine. Doch mit der richtigen Auswahl von Kaffee, Wasser, Milch und den hier aufgeführten Tipps für besseren Kaffee aus deinem Kaffeevollautomat zauberst du Kaffee wie von deinem Lieblingsbarista.
TIPP: Wenn du gerade auf der Suche nach einem guten Kaffeevollautomaten bist, schau doch auch mal in unseren Kaffeevollautomat Test rein.
TIPP: Meine Lieblings-Espressobohnen (Passalaqua Harem) für Siebträgermaschinen gibt es hier. Oder doch lieber ein Probierpaket Espressobohnen?